Rückschau und Ausblick

Duale Orchester­akademie Thüringen

Akademist*innen der Dualen Orchesterakademie Thüringen, Foto: Ronny Ristok
Akademist*innen der Dualen Orchesterakademie Thüringen, Foto: Ronny Ristok

Vor gut zweieinhalb Jahren, im Herbst 2018, nahm die Duale Orchester­akademie Thüringen als gemeinsame Einrichtung der Jenaer Philharmonie und des Theaters Altenburg Gera ihre Arbeit auf. Zu Beginn wurden zehn Musiker*innen (4 Violinen, 2 Violen, 2 Celli, 2 Kontrabässe) in die durch den Freistaat Thüringen finanzierte Akademie aufgenommen. Schon nach der ersten Spielzeit 2018.2019 konnten fünf Akademist*innen erfolgreich Probespiele absolvieren und bekamen so feste Stellen oder Zeitverträge bei verschiedenen Orchestern. Über die beachtlichen Erfolge und die exzellente Nachwuchs­förderung der neu gegründeten Dualen Orchester­akademie zeigte sich auch die Deutsche Orchester­vereinigung beeindruckt. So hat sich die Institution mit einzig­artigem Profil binnen kurzer Zeit einen guten Ruf in der deutschen Orchester­landschaft aufgebaut.

Zum Beginn der Spielzeit 2019.2020 wurden die freien Plätze nachbesetzt und zusätzlich zwei Schlagwerker in die Orchester­akademie aufgenommen. Bis zum Februar 2020 erlebten die jungen Musiker*innen eine intensive Zeit der Aus- und Weiter­bildung. Als im März 2020 dann aber Proben- und Vorstellungs­betrieb pandemiebedingt eingestellt werden mussten, begann eine lange Zeit, in der fast nur alleine zuhause geübt werden konnte. Auch die im Frühsommer 2020 geplanten Kammer­konzerte der Akademie konnten nicht stattfinden. Im digitalen Austausch unter­einander und mit Dozent*innen und Mentor*innen versuchte man, die Ausnahme­situation trotzdem gut zu nutzen. Die eigentlich auf zwei Jahre limitierten Stipendien wurden vom Freistaat Thüringen um sechs Monate, also bis Februar 2021, verlängert, um die Chancen auf Anschluss­beschäftigungen zu verbessern.

Die Spielzeit 2020.2021 begann hoffnungsvoll u. a. mit der Vorbereitung auf eine Reihe eigener Kammer­konzerte. Im September / Oktober 2020 konnten die Akademist*innen schließlich ihr selbst konzipiertes und moderiertes Programm unter entsprechenden Schutz­maßnahmen vor Publikum in Altenburg, Gera und Jena präsentieren. Gäste und Presse waren begeistert von der hohen Qualität und der spürbaren Spielfreude – für alle ein Highlight in diesem konzertarmen Jahr. Die verschiedenen Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie haben auch die Planung und Durchführung der Probespiele zur Aufnahme neuer Stipendiat*innen erschwert und verzögert. Ab März 2021 könnten 13 Musiker*innen der Akademie angehören, darunter sind dann erstmals auch Blasinstrumente vorgesehen. Ob die Plätze aber tatsächlich besetzt werden können, hängt davon ab, ob die Bewerbungs­verfahren angemessen durchgeführt werden können. Im Frühjahr 2021 sind nun vorerst digitale Workshops und Coachings geplant, um die Zeit ohne gemeinschaftliche Proben und Konzerte dennoch gut zu nutzen.

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