Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht 1938 findet seit 2017 in Jena der „Klang der Stolpersteine“ statt. An insgesamt 41 Orten wird an Menschen in Jena gedacht, die dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer gefallen sind. Der „Klang der Stolpersteine“ ist als Antwort auf eine Serie von rechtsextremen Kundgebungen in Jena, gipfelnd in einem Aufmarsch am 09.11.2016, entstanden und wurde von Till Noack, Klaus Wegener und Prof. Dr. Gerhard Paulus initiiert.
Programm
17:00 Uhr | Lampionumzug durch das Damenviertel, organisiert vom Förderverein des Kindergartens „Janusz Korczak”, Bibliotheksweg
17:45 Uhr | Konzerte an allen Stolpersteinorten und weiteren relevanten Plätzen
18:15 Uhr | An allen Orten wird – örtlich getrennt, aber exakt zur selben Zeit – „Das Kelbl“ gesungen.
18:35 Uhr | Gemeinsamer musikalischer Zug von der Grietgasse zum Westbahnhof
19:00 Uhr | Gedenkveranstaltung des Jenaer Arbeitskreises Judentum und der Stadt Jena, in dessen Rahmen alle gemeinsam – nun auch örtlich vereint – „Das Kelbl“ singen, anschließend geinsamer stiller Weg zum Marktplatz
„Klang der Stolpersteine“ ist eine ausschließlich spendenfinanzierte private Initiative. Die Veranstalter bitten das Publikum, drei Meter Abstand zu den Musikern und auch Abstand untereinander zu halten. Die Mund-Nasen-Bedeckung ist Pflicht.
Weitere Veranstaltungen
20:00 Uhr | Zeitzeugengespräch mit Éva Fahidi-Pusztai (Überlebende von Auschwitz) im Livestream und in der YouTube-Mediathek, eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Hört die Zeugen!“ der Achava Festspiele Thüringen
In diesem Jahr ist „Das Kelbl“, besser bekannt unter dem Titel „Dona Dona“, auch in einer Orchesterfassung im Sinfoniekonzert der Jenaer Philharmonie am 07. und 08.11.2020 zu hören, das als Einstimmung auf den „Klang der Stolpersteine“ konzipiert wurde.