Robert Schumann:
Ouvertüre, Scherzo und Finale für Orchester E-Dur op. 52
Othmar Schoeck:
Violinkonzert B-Dur op. 21 „Quasi una fantasia“
Modest Mussorgski:
„Bilder einer Ausstellung“ (Instrumentation M. Ravel)
ARTIST IN RESIDENCE
Veronika Eberle, Violine
Jenaer Philharmonie
Simon Gaudenz, Leitung
Dieser Thementag wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Am Sonntag, den 28.10.2018 stellt sich Veronika Eberle ihren Hörern und Hörerinnen als „Artist in Residence“ der Jenaer Philharmonie vor. Nachdem die Geigerin ihr erstes Solokonzert mit neun Jahren gegeben hatte, hätte sie eine „Wunderkind“-Karriere beginnen können. Sie verzichtete aber darauf und ließ sich und ihrer musikalischen Entwicklung Zeit. Später nannte sie es einen glücklichen Umstand, dass sie in einer Klasse mit Arabella Steinbacher, Lisa Batiashvili und Julia Fischer studieren durfte. Da diese Geigerinnen alle älter und wesentlich weiter fortgeschritten waren als sie selbst, konnte sie sich an ihnen orientieren. Mittlerweile spielt Veronika Eberle mit vielen bedeutenden Musikern und Musikerinnen zusammen.
Zu ihrer Einstellung als Musikerin passt es gut, dass sie sich dem Publikum in Jena nicht mit einem der „großen Reißer“ unter den Violinkonzerten vorstellt, sondern mit einem ganz unbekannten Werk: Othmar Schoecks Violinkonzert B-Dur op. 21. Sie nannte selbst die Musik einmal an einem anderen Ort generell eine letztlich „rein subjektive Sache“ - und so dürfen wir gespannt darauf sein, wie sie den Solopart dieses Werkes spielen wird, das der Schweizer Komponist als „Quasi una fantasia“ betitelte, wohl auch, um anzudeuten, dass er in dem Konzert die Seitenpfade der Gattungsgeschichte eingeschlagen hat. Es wurde für die ungarische Geigerin Stefi Geyer komponiert, der auch Béla Barók sein erstes Violinkonzert zueignete, das Veronika Eberle übrigens ebenfalls in ihrem Repertoire hat.
Eröffnet wird das Konzert zum Themenabend „Fantasie“ mit Robert Schumanns „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ op. 52.„Das ganze Werk hat einen leichten, freundlichen Charakter, ich schrieb es in recht fröhlicher Stimmung“, teilte er seinem Verleger mit. Während er in der Ouvertüre an die Phantasiewelt aus Webers „Oberon“ anspielte, ging er im Scherzo auf Mendelssohn-Barthodys elfenhafte „Sommernachtstraum“-Ouvertüre zurück. Erst im Finale sind dann alle Kobolde verscheucht.
Beschlossen wird das Konzert mit Modest Mussorgskis „Bildern einer Ausstellung“. Gemälde seines Freundes Viktor Hartmann regten die Fantasie des Komponisten an. Maurice Ravel bearbeitete die Klavierstücke zu einem großen Orchesterwerk.
Sebastian Urmoneit