Philharmonieball 2019 mit so mancher Überraschung
Blumenpracht, Kerzenschimmer, Zauber der Musik
Bereits beim Eintritt in das Volkshaus wurde man von einem Drehorgelspieler überrascht und herumtollenden Feen und Hexen auf ihren Besen reitend. Vom dekorativen Flair im Saal und Andreas Kuch am Klavier gar nicht erst zu reden. Das diesjährige Motto „Magie der Märchen“ sorgte bereits optisch für Neugier und Spannung auf alles Folgende.
Erst recht beim Auftritt des Orchesters, wo neben den traditionellen Fracks Märchenfiguren von sieben Zwergen in der Bratschengruppe und anderen quer durch alle Gruppen kostümiert zu sehen gewesen sind, ehe GMD Simon Gaudenz den Taktstock hob zum 2. Philharmonieball in seiner Residenzzeit. Die Titelauswahl, -typisch für ihn- wieder ungewöhnlich, denn man wurde mit vielem weithin Unbekannten überrascht. Nach der Begrüßung durch OB Dr. Thomas Nitzsche beginnend mit einem Satz aus der „Dornröschen-Suite von Peter Tschaikowski. Stücke von Anatoli Ljadow (Baba Jaga), Felix Mendelssohn Bartholdy (Das Märchen von der schönen Melusine) und Prokofjews hochdramatischen Cinderella-Suite, ein Satz davon meisterlich interpretiert vom Tanztheater Jena e.V.
Man könnte jeden weiteren Titel nennen , doch was wären die Bälle ohne die adäquaten Moderationen. Patrick Rohbeck, der uns bekannte Sänger und Regisseur in seinem Element, wobei sein Zaubertrick mit der in einer Papiertüte verschwundenen Weinflasche Rätsel der Magie bleiben wird. Nach der ebenfalls wenig bekannten Aladdin- Suite aus der Feder von Carl Nielsen, 1918 komponiert, begann der bei solchen Anlässen typische Reigen mit Musik von Johann Strauß Sohn, in Wien mit „An der schönen blauen Donau“, so auch hier mit den Tänzerinnen des Tanztheaters, ehe bei weiteren Titeln die Ballgäste aktiv mit einbezogen wurden. Die fröhliche Stimmung stieg, begeisternder Applaus für Gaudenz und alle Ausführenden, ehe die Reinhard Stockmann Band im großen Saal, das Tango-Ensemble „Celina“ im kleinen Saal sowie DJ Smoking Joe im Foyer zum Wandeln einluden, dann der übliche Mitternachtsauftritt der Tänzerinnen mit einem „Charleston“ und „Burleske“. Dank an die Regie der vier Tanzmeisterinnen mit Manuela Schwarz als Mitbegründerin. Doch das Wichtigste all dieser Bälle ist neben den tänzerischen Aktivitäten die Kommunikation untereinander bis weit in den neuen Tag hinein, alle Ausführenden inbegriffen.
Hans Lehmann