Die Jenaer Philharmonie
Pure Spielfreude
»Die Jenaer Philharmonie spielt auf einem derart hohen Niveau, dass die Stadt stolz sein kann, ein Orchester dieser Qualität zu haben.«
SIMON GAUDENZ
Im Kulturleben der Stadt Jena und des Freistaats Thüringen spielt die Jenaer Philharmonie eine bedeutende und unverzichtbare Rolle. Als größtes reines Konzertorchester des Freistaats entwickelt sie zunehmende Strahlkraft als ein nationales und internationales Aushängeschild. Für weltweit bekannte Solisten und Gastdirigenten ist sie eine angesehene Adresse für künstlerische Arbeit auf höchstem Niveau.
Heimat der Jenaer Philharmonie ist das 1903 eröffnete Volkshaus mit seinem prächtigen Ernst-Abbe-Saal, in in dessen herausragender Akustik pro Saison zwei große Abonnementsreihen und zahlreiche Sonderkonzerte programmiert werden können.
Vor allem der überregional enthusiastisch aufgenommene Mahler-Scartazzini-Zyklus trägt stark zur Steigerung der künstlerischen Ausstrahlung des Orchesters bei. Eine intensive Gastspieltätigkeit führte die Jenaer Philharmonie bereits in die Alte Oper Frankfurt, in die Kölner Philharmonie, ins Konzerthaus Berlin, in die Tonhalle Zürich, zum Pariser Radio France, ins Konzerthaus Dortmund sowie nach Italien, Polen, Slowenien, in die Slowakei und nach Armenien. Zum Jahreswechsel 2018/2019 absolvierte die Jenaer Philharmonie eine erfolgreiche Chinatournee. Für 2024 erfolgten Einladungen in bedeutende Konzertsäle der Schweiz sowie ins Amsterdamer Concertgebouw. Zahlreiche CD-Einspielungen dokumentieren Qualität und Vielseitigkeit des Orchesters; die Rezensionen für das künstlerische Niveau der Einspielungen des Mahler-Scartazzini-Zyklus sind geradezu überschwänglich.
Ein Alleinstellungsmerkmal der Jenaer Philharmonie sind die drei angeschlossenen Chöre – Philharmonischer Chor, Madrigalkreis und Knabenchor –, wodurch die chorsinfonische Musik seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Arbeit des Orchesters einnehmen kann.
Die Öffnung der Konzerttätigkeit in die Stadt hinein ist der Jenaer Philharmonie ein besonderes Anliegen. Durch die Profilierung von Angeboten für diverse Zielgruppen sind in den letzten Jahren zahlreiche besondere Aufführungsformate entstanden, die für Vielfalt, Experimentierfreude und die Lust an außergewöhnlichen Kooperationen stehen. Sie zeigen ein junges, extrem engagiertes Orchester in ständiger Bewegung. Mit ihren Auftritten an unterschiedlichsten Orten der Stadt, etwa im Volksbad und im Kassablanca, sowie mit der jährlich stattfindenden Arenaouvertüre auf dem Festplatz Lobeda-West befindet sich die Jenaer Philharmonie in ständigem Kontakt und Austausch mit den Menschen in ihrer Stadt.
Mit Kreativität und Hingabe widmet sich die die Jenaer Philharmonie zudem der Musikvermittlung und der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Regelmäßig Auftritte in Kindergärten und Schulen werden dabei unterstützt von der Philharmonischen Gesellschaft Jena e. V. Bei den Kindern eine nachhaltige Begeisterung für Musik entstehen zu lassen, ist den Musikerinnen und Musikern ein echtes Anliegen, für das sie zusätzlich zu ihrem Dienstplan viel Zeit investieren.
Die Vielzahl kammermusikalischer Aktivitäten von festen Ensembles, aber auch immer wieder in neuen Konstellationen zusammenwirkenden Musikerinnen und Musikern des Orchesters ermöglicht die Realisierung mehrerer Kammermusikreihen mit abwechslungsreichen Programmen.
Die Jenaer Philharmonie gewann 2001 und 2003 die Auszeichnung des Deutschen Musikverleger-Verbands für das beste Konzertprogramm der Saison. Ein weiterer Meilenstein ist die Mitgliedschaft im Europäischen Orchesternetzwerk ONE® („Orchestra Network for Europe“). Von 2017 bis 2020 wurde das Orchester im Programm „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ von der Bundesregierung gefördert.
Für die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar ist die Jenaer Philharmonie seit sechzig Jahren wichtiger Kooperationspartner bei der Ausbildung junger Dirigentinnen und Dirigenten sowie bei den jährlich stattfindenden internationalen Weimar Master Classes.
Vor neunzig Jahren, am 1. November 1934, als Städtisches Sinfonieorchester Jena gegründet, erhielt die Jenaer Philharmonie ihren heutigen Namen am 21. September 1969. Der erste Chefdirigent war Ernst Schwaßmann (1934-1945), ihm folgten Carl Ferrand (1945-1947), Albert Müller (1947-1949), Gerhard Hergert (1950-1959) und Hans Heinrich Schmitz (1959-1967). Unter Günter Blumhagen, der von 1967 bis 1980 in Jena tätig war, konnte eine Aufstockung des Klangkörpers auf 82 Stellen erreicht werden. Blumhagens Nachfolger als Generalmusikdirektoren waren Christian Ehwald (1981-1988), Andreas S. Weiser (1990-1998), Andrey Boreyko (1998-2004), Nicholas Milton (2004-2010) und Marc Tardue (2011-2017), bevor mit der Spielzeit 2018.2019 Simon Gaudenz die Leitung des Orchesters übernahm.